Evaluation der Präventionskette Freiham
Beschreibung
Im neu entstehenden Stadtviertel Freiham im Münchener Westen wird in Kooperation der drei städtischen Referate - Referat für Bildung und Sport, Referat für Gesundheit und Umwelt und Sozialreferat - die Präventionskette Freiham „gut und gesund aufwachsen“ aufgebaut. Mit der Präventionskette wird in Freiham eine multiprofessionelle Kooperation und fachbereichsübergreifende Vernetzung („Produktionsnetzwerk“) aufgebaut, um Kindern und Jugendlichen im Stadtviertel ein gesundes Aufwachsen unabhängig vom sozialen Status der Eltern zu ermöglichen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf dem Management von biografischen Übergängen der Heranwachsenden (Geburt – Kita – Grundschule – weiterführende Schule – Berufseinstieg). Die Bewohner*innen sollen eine möglichst aktive Rolle in der Präventionskette übernehmen.
Die Prozess- und Ergebnisevaluation des Aufbaus und der Implementierung der Präventionskette Freiham ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Evidence-based Public Health und Biopsychosoziale Gesundheit am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung des Instituts für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Konzept
Die Evaluation der Präventionskette Freiham läuft in vier Phasen ab:
Phase 1: Vorarbeiten
- Ermittlung von Erwartungen und Bedürfnissen der Zielgruppen
- Identifikation möglicher Barrieren und Erfolgsfaktoren für den Aufbau der Präventionskette
- Erarbeitung eines methodischen Konzepts
Phase 2: Prozessevaluation
- Entwicklung eines logischen Modells
- Evaluation des Aufbaus und der Implementierung der Präventionskette (Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks; Passung von Angeboten und Bedarfen; Zielgruppenerreichung; Identifikation von zeitlichen und strukturellen Problemen) mithilfe von Einzelinterviews, Fokusgruppen, Bürgerforen und Befragungen
Phase 3: Ergebnisevaluation
- Erfassung des Effekts der Präventionskette auf Gesundheit, Wissen, Einstellungen, Verhalten und Lebenswelten mithilfe von Routinedaten
- Analyse der Zielerreichung und des Gesamterfolgs
- Entwicklung des finalen logischen Modells
Phase 4: Langzeitevaluation
- Fortlaufende Evaluation und Bewertung der Präventionskette
Aktueller Stand
Derzeit finden Arbeiten zur Prozess- und Ergebnisevaluation statt. Begleitend dazu wird ein logisches Modell zur Präventionskette entwickelt. Dieses wird im Zuge der Evaluation stufenweise überarbeitet.
Laufzeit
- Prozessevaluation: 11/2019 – 12/2021
- Ergebnisevaluation: 01/22 – 12/23
Förderung
Das Projekt wird gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Förderzeitraum: Prozessvaluation: 11/2019 – 12/2021; Ergebnisevaluation: 01/22 – 12/23).
Ansprechpartner*innen
Prof. Eva Annette Rehfuess (BA MA (Oxon))
rehfuess@ibe.med.uni-muenchen.de
Dr. Michaela Coenen (MPH postgrad.)
coenen@ibe.med.uni-muenchen.de
Dr. Caroline Jung-Sievers (MSc Epidemiology)
cjungsievers@ibe.med.uni-muenchen.de
Stephan Voß (MSc Public Health)
svoss@ibe.med.uni-muenchen.de
Publikationen
Phase 3: Ergebnisevaluation
- Health indices for the evaluation and monitoring of health in children and adolescents in prevention and health promotion: a scoping review https://doi.org/10.1186/s12889-021-12335-x
Phase 2: Prozessevaluation
- Einflussfaktoren beim Aufbau von Präventionsketten in Neubaugebieten am Beispiel des Münchner Stadtteils Freiham – eine qualitative Studie https://doi.org/10.1007/s11553-022-01001-8
- Digital Formats for Community Participation in Health Promotion and Prevention Activities: A Scoping Review https://doi.org/10.3389/fpubh.2021.713159
Phase 1: Vorarbeiten
- Aufbau der Präventionskette Freiham aus Sicht des Steuerungsgremiums: Eine qualitative Interviewstudie mit Sozialer Netzwerkanalyse https://doi.org/10.1055/a-1815-3254
- Chancen und Herausforderungen von Präventionsketten – Ergebnisse qualitativer Experteninterviews in deutschen Kommunen https://doi.org/10.1055/a-1007-8641