ERC Consolidator Grant für Heidi Stöckl

Das Team von IMPROVE_LIFE in Bangladesch: Ruhi Nusrat, Ruchira Naved, Heidi Stöckl und Mamun Mahfuz

Prof. Heidi Stöckl vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München wird für das Projekt IMPROVE_LIFE durch den ERC Consolidator Grant gefördert. Das Projekt IMPROVE_LIFE will Gewalt während der Schwangerschaft sowohl theoretisch als auch empirisch untersuchen, insbesondere mit Hinblick auf ihre intergenerationale Übertragung sowie ihrer gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen.

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation, an denen Heidi Stöckl beteiligt war, wird weltweit jede vierte Frau im Lauf ihres Lebens Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt in der Partnerschaft. Eine Schwangerschaft stellt dabei potenziell eine besondere, lebensverändernde Zeit dar, in der Gewalt in Beziehungen oft zum ersten Mal auftritt, sich verstärkt oder verringert.

IMPROVE_LIFE: Forschung zu Gewalt in der Schwangerschaft

Innovativ bei IMPROVE_LIFE ist die Verwendung von klinisch getesteten Biomarkern in der Forschung zu Gewalt gegen Frauen. Stöckl und ihr Team erheben dafür neue intergenerationelle Kohortendaten in Bangladesch, analysieren existierende Daten aus dem Vereinigten Königreich und gepoolte, länderübergreifende Erhebungsdaten des Demographic and Health Surveys aus über 54 Ländern. Qualitative Daten werden mittels der Geburtenkohorte in Bangladesch erhoben. Das zentrale Ergebnis von IMPROVE_LIFE ist die Erstellung eines theoretischen und konzeptionellen Rahmens zur Information von Politik, Präventions- und Reaktionsprogrammen zur Bekämpfung von Gewalt während der Schwangerschaft und dadurch Leben zu verbessern.

Heidi Stöckl ist seit 2021 Professorin für Public Health Evaluation am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung an der Medizinischen Fakultät der LMU und der Pettenkofer School of Public Health. Zuvor forschte sie an der London School of Hygiene & Tropical Medicine.

Mit Consolidator Grants unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) exzellente Wissenschaftler*innen dabei, ihre innovative Forschung weiter auszubauen. Die Auszeichnung ist mit einer Förderung von bis zu zwei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren dotiert. Grundlage für die Entscheidung bei der Vergabe der prestigeträchtigen Grants ist die wissenschaftliche Exzellenz der Antragsteller*innen sowie des beantragten Projekts.

Insgesamt neun Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachbereichen haben erfolgreich zusammen mit der LMU je einen Consolidator-Grant eingeworben. Sie kommen aus so unterschiedlichen Fächern wie Quantendynamik, Medienforschung, Genetik, Politikwissenschaft, Astronomie, Medizin und Kunstgeschichte.