GLOHRA-Training zu Implementierungswissenschaft und Multimorbidität
Vom 24.–28. November fand an der Ludwig-Maximilians-UNiversität (LMU) München das fünftägige GLOHRA-Training „Implementation Science Meets Multimorbidity“ statt
05.12.2025
Die Veranstaltung hatte das Ziel, Forschende in der Anwendung von Implementierungswissenschaft zur Bewältigung der Herausforderungen von Multimorbidität in unterschiedlichen Gesundheitssystemen weltweit zu stärken. Multimorbidität stellt eine wachsende Belastung dar – insbesondere in Kontexten mit einer Doppel- oder Dreifachlast von Krankheiten – und ist bislang in der Implementierungsforschung unterrepräsentiert.
Die Teilnehmenden arbeiteten entlang eines strukturierten Curriculums, das von den Grundlagen der Implementierungswissenschaft und der globalen Relevanz von Multimorbidität über kontextbezogene Ansätze bis hin zur Entwicklung und Evaluation von Implementierungsstrategien führte. Praxisnahe Fallstudien, Methodensessions und Mentoring unterstützten die Anwendung auf eigene Fragestellungen und Forschungsprojekte. Besonders geschätzt wurden die Diskussionen zu ethischen und gerechten Implementierungsstrategien sowie der Austausch zu Kontext, Stakeholder-Engagement und Wirkmechanismen.
Zum Team der Dozent*innen gehörten unter anderem Prof Grace Marie Ku, Prof Daniel Boateng, Prof Till Bärnighausen, Prof Martin Heine, Prof Michael Laxy, Dr Marie-Therese Schultes, Dr Corinna Klingler und die neu berufene Professorin für Public Health Implementation Science an der LMU, Prof Julia Lohmann. Das Training wurde von Dr Lisa Pfadenhauer, Leiterin des Research Teams Knowledge Translation am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, in Zusammenarbeit mit Prof. Kerstin Klipstein-Grobusch (UMC Utrecht) und Rupal Shah (Universität Heidelberg, University of Washington) organisiert. Das Training wurde von der German Alliance for Global Health Research (GLOHRA) finanziert.
Teilnehmende betonten, dass das Training ihre Fähigkeit gestärkt hat, evidenzbasierte Interventionen für komplexe Patientengruppen umzusetzen und Wirkung sowie Nachhaltigkeit systematisch zu erfassen. Zugleich entstand ein internationales Netzwerk, das zukünftige Zusammenarbeit und gemeinsame Forschung zu Implementierungsstrategien bei Multimorbidität fördert.