Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung
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Model Disability Survey

Beschreibung

Artikel 31 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) legt dar, dass sich die Vertragsstaaten „zur Sammlung geeigneter Informationen, einschließlich statistischer Angaben und Forschungsdaten, die es ihnen ermöglichen, politische Konzepte zur Durchführung dieses Übereinkommens auszuarbeiten und umzusetzen“ verpflichten. Konzeptualisierung und Ansätze zur Messung von Behinderung sind von Staat zu Staat unterschiedlich. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Prävalenzraten zu Behinderung stark divergieren. Zwar wurden in den letzten Jahren erhebliche Bemühungen unternommen, die Erfassung von Behinderung in den verschiedenen Staaten zu verbessern, jedoch konnte bislang kein standardisiertes Erhebungsinstrument gefunden werden, welches es ermöglicht: (i) verständliche, vergleichbare und relevante Informationen zu Behinderung zu sammeln, welche ein umfassendes Bild von Behinderung konstruieren und (ii) die nationale Verpflichtung zur Umsetzung der UN-BRK zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund wurde die Entwicklung des Model Disability Survey (MDS) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der World Bank initiiert.

Der MDS basiert auf der Entscheidung, über die traditionelle Strategie der Datenerfassung von Menschen mit Behinderungen hinauszugehen und eine Befragung von Menschen der Allgemeinbevölkerung – d.h. nicht vorher identifiziert bezüglich verschiedener Gesundheitsstörungen - durchzuführen. Diese Neuerung ist somit ein relevantes und vielversprechendes Werkzeug zur Überwachung und Umsetzung der UN-BRK.

In der ersten Phase des MDS-Projektes wurde ein Review zu vorhandenen disability und health surveys durchgeführt und ein webbasierter Repository erstellt. Nach vordefinierten Einschlusskriterien wurden Befragungen ausgewählt und deren psychometrische Eigenschaften mithilfe der Item Response Theory und des Rasch Modells analysiert. Basierend auf diesen Analysen wurde ein erster Entwurf des MDS vorgelegt, in einem Experten-Meeting beraten und unter Einbezug der Rückmeldungen der Experten überarbeitet.

In der zweiten Phase des Projekts wurde die Alpha Version des MDS einer kognitiven Testung unterzogen. Durchgeführt wurde diese Testung von der University of Michigan in Zusammenarbeit mit dem National Center of Health Statistics (Amerika) und der LMU. Die revidierte Version des MDS wurde in diversen Pilotenstudien implementiert.

In der dritten Phase wurde die finale Version des MDS in National Disability Surveys mit entsprechender technischer Unterstützung von Seiten der WHO implementiert.

 

Verantworlicher

Dr. Carla Sabariego, MPH
carla.sabariego@med.lmu.de

Ansprechpartnerinnen

Prof.  Dr. Alarcos Cieza, MPH (für WHO)

Dr. Carla Sabariego, MPH

Dr. Michaela Coenen, MPH
Michaela.Coenen@med.lmu.de

 

Weitere Informationen zum MDS sind auf der Homepage der WHO zu finden:

WHO